Mittwoch, 2. September 2009

BONNER NRO-ERKLÄRUNG

GLOBAL LEARNING, WELTWÄRTS AND BEYOND – BONN NGO DECLARATION BONN NGO DECLARATION – GLOBAL LEARNING, WELTWÄRTS AND BEYOND

29. März 2009
Der Verband Entwicklungspolitik deutscher
Nichtregierungsorganisationen (VENRO)
sowie 175 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
von 121 Nichtregierungsorganisationen aus
51 Ländern sind in Bonn auf dem Internationalen NRO-Kongress
„Global Learning, weltwärts and beyond“
im Vorfeld zur
UNESCO-Weltkonferenz 2009
„Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE)
zusammengekommen
und haben Bilanz über weltweite Bildungsprogramme gezogen und strategische
Schritte diskutiert, um Globales Lernen zur treibenden Kraft für die Realisierung
einer nachhaltigen Zukunft zu machen.
Der Kongress hebt die Möglichkeiten hervor, die Bildung für Nachhaltige Entwicklung
und entwicklungspolitische Freiwilligenprogramme, wie zum Beispiel das deutsche
Programm „weltwärts“, zur Förderung des Verständnisses zwischen den Kulturen
und des Globalen Lernens haben.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft fordern die Regierungen auf,
angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch die globale Finanz- und
Wirtschaftskrise, den Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und fehlende
demokratische Beteiligung, positive Beispiele für eine gute Regierungsführung
zu setzen.
Sie wenden sich an
» die Delegierten der UNESCO-Konferenz zu BNE in Bonn
» die Entscheidungsträger im Bereich Bildung auf allen Ebenen und
» die Akteure der Bildung für Nachhaltige Entwicklung
sich für die Umsetzung der nachstehenden Empfehlungen einzusetzen.
Wir verstehen Bildung als den Schlüssel zu kulturellem Wandel zu nachhaltigen
Gesellschaften und empfehlen deshalb:
1. BNE muss inklusiv und partizipatorisch sein. BNE-Akteure müssen sicherstellen,
dass alle Mitglieder der Gesellschaft an diesem Lernprozess teilnehmen können.
Sprache und Bildungsansätze müssen den individuellen Bedürfnissen der
Lernenden entsprechen. BNE muss in das öffentliche Leben, in die schulische
und außerschulische Bildung, politische Kultur, Wirtschaft und Medien integriert
werden.
2. Akteure und Entscheidungsträger der Bildung müssen auf die Umgestaltung
der Bildungssysteme hinarbeiten, so dass diese den Bedürfnissen der Lernenden
gerecht werden, die mit sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen
Herausforderungen einer globalisierten Welt konfrontiert sind. BNE fördert als
lebenslanger Lernprozess ein aktives und kritisches Engagement aus verschiedenen
Perspektiven. Jeder Einzelne und die Gesellschaften müssen so gestärkt werden,
dass sie Lösungen für diese Herausforderungen fi nden.
3. Die Regierungen müssen sicherstellen, dass Bildung als Menschenrecht inklusiv,
kostenlos und von hoher Qualität ist. Die Entwicklung einer hochwertigen Bildung
erfordert Kontinuität und das langfristige Engagement der verschiedenen Akteure.
Die Regierungen, deren führende Rolle im Bereich Bildung anerkannt wird, müssen
die wichtige Funktion der Zivilgesellschaft respektieren und mit den NRO bei der
Erarbeitung und Umsetzung von Strategien und Programmen zusammenarbeiten.
4. Bei der Erarbeitung von globalen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft müssen
die lokalen Sichtweisen und Visionen aller Regionen der Welt gehört, respektiert
und integriert werden. UNESCO muss die Verantwortung für die Koordination
und Dokumentation dieses Prozesses übernehmen, indem sie hilft, Plattformen
für die verschiedenen Regionen der Welt einzurichten. Organisationen und
einzelne Personen sollen so die Möglichkeit erhalten, Erfahrungen und Forschungsergebnisse
zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung auszutauschen und eigene
Programme und Strategien zu entwickeln.
5. Die erfolgreiche Umsetzung von BNE erfordert globale Freiwilligenprogramme
auf der ganzen Welt, die auf den Grundsätzen des gemeinsamen Lernens, der
Verantwortung und Rechenschaft sowie der Partnerschaft der beteiligten Akteure
auf allen Ebenen beruhen.
Für die erfolgreiche Umsetzung der oben genannten Empfehlungen, wie z. B. die
globalen Freiwilligenprogramme, werden sowohl globale als auch nationale
Finanzierungsmechanismen benötigt.
Im Namen des Internationalen NRO-Kongresses
vom 27. bis 29. März 2009 in Bonn

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen